Eine „moderne“ Gotische Textura – nach modernen Formprinzipien konstruiert – in drei Varianten
Nach dem gelungenen Versuch einer modernen Faber-Fraktur (ingoFonts 1998) soll mit der Faber Gotik eine Reminiszenz an Gutenbergs erste Schrift von ca. 1450 geschaffen werden.
Die stark gebrochenen Formen ermöglichen eine Weiterentwicklung in Richtung einer modernen, stark geometrisch und formal reduzierten Type.
Es sollte möglich sein, das Konstruktionsprinzip so weit auf die Spitze zu treiben, daß eine Schrift entsteht, die die Erinnerung an dunkle Vorzeiten von vornherein ausschließt.
Die Buchstaben sind aus Quadraten zusammengesetzt, die gerade oder mehr oder weniger schräg aneinandergereiht sind. Die dabei entstandenen serifenähnlichen Eckchen wurden wieder entfernt, so dass eine serifenlose Schrift ohne eigentlichen Wechselzug entstand.
Das Brechungsprinzip wurde gemäß dem historischen Vorbild angewandt.
Auch die Zeichenform beruht ganz auf dem Vorbild aus dem Mittelalter.
Nur die Typen, die nicht nach dem beschriebenen Prinzip herzustellen sind, sind an heutige Formen angelehnt.
Von der Faber Gotik gibt es drei Varianten: eine Faber Gotik Text – dem historischen Vorbild am nächsten –, eine Faber Gotik Gothic – die das angewandte Formprinzip am weitesten treibt –, und eine Faber Gotik Capitals – entgegen der Tradition eine gotische Versalschrift.
555 Jahre nach Gutenberg ist das Interesse an den Gebrochenen Schriften nahezu erloschen. Vor allem im deutschsprachigen Raum sind sie als vermeintliche „Nazischriften“ in Ungnade gefallen.
Dabei bieten gerade die Formen der Fraktur, Gotisch, Schwabacher und vor allem der Kurrent-Schriften enormes Potential im Hinblick auf die Entwicklung zukunftsweisender neuer Schriftformen...
Faber Gotik
3 Fonts: Faber Gotik Text, Gothic, Capitals
Dateiformate:
OpenType-PS (.otf), OpenType-TT (.ttf), WebfontsSprachunterstützung:
Unicode Latin 1 (Western & Northern European languages)